Intermittierendes Fasten – Humbug oder Wunderdiät

- Drei feste Mahlzeiten gehören in vielen Kulturkreisen zum Alltag. Häufig werden sie durch weitere Zwischenmahlzeiten ergänzt, sodass viele Menschen regelmäßig im Abstand von nur wenigen Stunden essen. Inzwischen stellt sich die Frage, inwieweit dieser Lebensstil der menschlichen Physiologie entspricht. Während überall auf der Welt der Anteil Übergewichtiger steigt, nimmt in großen Teilen der Bevölkerung zugleich das Gesundheitsbewusstsein zu. Permanent werden daher neue Diät- und Ernährungsformen entwickelt. In letzter Zeit erfreut sich das sogenannte intermittierende Fasten großer Beliebtheit. Im Gegenteil zu anderen Diäten setzt es nicht auf mehrere kalorienreduzierte Mahlzeiten am Tag, sondern begrenzt die Nahrungsaufnahme komplett. Phasen der Nahrungsaufnahme sollen sich mit länger anhaltender Nahrungskarenz abwechseln. Das intermittierende Fasten wird in verschiedene Formen eingeteilt. Eine häufige Kombination basiert auf einer 16-stündigen Fastenzeit, der sich acht Stunden anschließen, in denen grundsätzlich alle Lebensmittel gegessen werden dürfen. Weitere Varianten sehen beispielsweise 20 Stunden oder sogar einen oder zwei komplette Tage vor an denen gefastet wird.

Aus evolutionärer Sicht erscheinen längere Fastenzeiten sinnvoll. Trotz rapiden kulturellen und technischen Fortschritts hat sich die Physiologie des Menschen in den vergangenen Jahrtausenden nur unwesentlich verändert. Weiterhin ist der menschliche Körper darauf ausgelegt auch längere Hungerperioden überstehen zu können. Aus diesem Grund nutzt er Zeiten mit reichem Nahrungsangebot zur Bildung von Energiereserven. In dem Gegensatz zwischen moderner Lebensweise und archaischer Physiologie sehen viele Forscher eine der Ursachen für die Entstehung der sogenannten „Zivilisationskrankheiten“, wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulären Erkrankungen. Zunehmend rückt das Fasten in den Fokus der Wissenschaft. Bisherige Erkenntnisse deuten auf positive Effekte der Nahrungskarenz auf die Gesundheit und Lebensdauer hin.

Die Übertragbarkeit vieler Ergebnisse auf den Menschen wird jedoch bezweifelt, da sie auf Tierexperimenten beruhen. Einige Studien konnten jedoch auch beim Menschen positive Effekte auf den Stoffwechsel zeigen. Die zugrunde liegenden Mechanismen und die Langzeiteffekte sowie Auswirkung auf die Entstehung und Verläufe von Krankheiten bleiben jedoch weiterhin Bestandteil der Forschung. Intermittierendes Fasten kann ein sinnvolles Element einer gesünderen Lebensführung sein. In Hinblick auf eine Gewichtsreduktion sind nur moderate Effekte zu erwarten, die auch erst über einen längeren Zeitraum eintreten. Dazu muss jedoch auch exzessives Essverhalten in Zeiten der Nahrungsaufnahme vermieden werden. Grundsätzlich gilt wie für alle Diätformen, dass die aufgenommene Kalorienmenge den Bedarf unterschreiten muss, um Gewicht zu verlieren. Ausgewogene Ernährung sowie regelmäßiger Sport sind weitere Grundpfeiler eines gesunden Lebensstils. Die Fastenphasen können jedoch dazu beitragen kleine Sünden auszugleichen und langfristig die erwünschten Ziele auf der Waage zu erreichen und zu halten.  

Bild 1  © “underdogstudios” / Fotolia.com 

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