Der Teufelskreis der Adipositas

- Weltweit nimmt die Zahl adipöser Menschen zu. Besonders besorgniserregend ist dabei der steigende Anteil von Kindern und Jugendlichen: In den letzten 25 Jahren ist ihr Anteil weltweit von 4,8 auf 6,1 Prozent gestiegen. Heute gelten weltweit 41 Millionen Kinder und Jugendliche als übergewichtig oder adipös. Wer bereits in jungen Jahren an Übergewicht leidet, kann schnell in eine Adipositasspirale geraten und dauerhaft übergewichtig bleiben. Zu den Hauptursachen dieser Entwicklung gehört vor allem die Veränderung des Lebensstils. Fast überall auf der Welt haben in den vergangenen Jahren die Verfügbarkeit und der Konsum von stark verarbeiteten, fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln zugenommen. Zusätzlich ist die moderne Lebensweise häufig durch einen Bewegungsmangel gekennzeichnet.

Machen uns die Gene dick?

Zurzeit wird der Einfluss der Gene bei der Entstehung der Adipositas intensiv erforscht. So konnten bereits viele Gene identifiziert werden, die Einfluss auf das Körpergewicht, den Energiestoffwechsel und das Ernährungsverhalten haben. Nach aktuellem Kenntnisstand können die Gene die Entstehung einer Adipositas zwar begünstigen, jedoch scheinen bei den meisten Betroffenen äußere Faktoren die zentrale Rolle zu spielen.   

Fett ist nicht gleich Fett

Entscheidend für die gesundheitlichen Folgen ist die Lokalisation des Fettgewebes. Im Gegensatz zum Unterhautfettgewebe erhöht besonders eine bauchbetonte beziehungsweise abdominelle Adipositas das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und Tumorerkrankungen (siehe Artikel TOFI - außen schlank, innen fett?).

Vor allem das Bauchfett ist in der Lage Hormone zu produzieren und kann so einen Teufelskreis der Adipositas und weiterer Erkrankungen auslösen. Zu den Fettgewebshormonen gehört Leptin, das normalerweise in einem guten Ernährungszustand ausgeschüttet wird und das Hungergefühl reduziert. Bei adipösen Menschen ist, durch die Vergrößerung des Fettgewebes, der Leptinspiegel permanent erhöht – dies führt jedoch nicht zu einem stärkeren Sättigungsgefühl. Im Gegenteil: Durch die Überproduktion kann die Wirksamkeit des Leptins mit der Zeit abnehmen. Die Folge ist ein zunehmendes Hungergefühl, das in der Konsequenz zu einer weiteren Gewichtszunahme führt.

In einer Versuchsreihe mit genetisch modifizierten Mäusen konnte die Wirkung des Leptins nachgewiesen werden. Bei den Versuchstieren wurde das Gen, das für die Leptinproduktion verantwortlich ist, deaktiviert. Infolgedessen zeigten die Tiere eine gesteigerte Nahrungsaufnahme und ein deutlich höheres Gewicht, als ihre Artgenossen mit dem intakten Gen. Sobald ihnen Leptin verabreicht wurde, normalisierten sich das Essverhalten und das Gewicht wieder. Auch bei Menschen, bei denen aufgrund eines Gendefektes zu geringe Mengen des funktionsfähigen Hormons vorhanden sind, scheinen Medikamente mit Leptinwirkung effektiv zu sein.

Herkunft und Lifestyle entscheiden

Neben einer genetischen Prädisposition spielen äußere Faktoren, wie der soziale Status und die Erziehung eine wichtige Rolle für die Entwicklung einer Adipositas. Häufig sind Eltern adipöser Kinder ebenfalls übergewichtig und geben ihre Ernährungsgewohnheiten an die Kinder weiter. Auch das Essverhalten der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit prägt bereits die künftigen Nahrungsvorlieben des Kindes. Darüber hinaus korreliert ein niedriger Sozialstatus mit Adipositas: Neben mangelndem Ernährungswissen sind auch geringe finanzielle Ressourcen ein Problem. Personen mit niedrigem sozialen Status und Einkommen verzehren im Durchschnitt weniger Obst, Gemüse und Fisch, dafür jedoch mehr fett- und zuckerreiche Lebensmittel. Ebenso verbringen sie weniger Zeit mit Sport und körperlichen Aktivitäten.

Die Entwicklung einer Adipositas ist ein multifaktorieller Prozess, der mit vielen gesundheitlichen Risiken und Folgeerkrankungen assoziiert ist. Daher kommt ihrer Bekämpfung bereits im Kindesalter eine entscheidende Bedeutung zu. Wer bereits in jungen Jahren adipös ist, hat nicht nur ein erhöhtes Risiko im Erwachsenenalter übergewichtig zu sein, auch die Nachkommen leiden häufiger an Adipositas. So kann ein generationsübergreifender Teufelskreis der Adipositas entstehen. Dies zeigt, wie wichtig bereits im Kindesalter eine gesunde Ernährung, körperliche Aktivität und ein individuelles Gewichtsmanagement sind. Vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter bietet seca speziell zugeschnittene Lösungen zur präzisen Gewichtskontrolle. Mehr hierzu finden Sie in unserem Onlineshop.

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