Der Kampf gegen die Magersucht

- Extrem schlanke Models und Schauspielerinnen prägen bisher das Schönheitsideal in der Mode- und Unterhaltungsindustrie. Andererseits rücken Essstörungen, wie Anorexia nervosa und Bulimie sowie Forderungen nach effektiven Maßnahmen im Kampf gegen diese Erkrankungen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Gesamtgesellschaftlich handelt es sich bei Anorexia nervosa und Bulimie um verhältnismäßig seltene Erkrankungen. Mit circa 90 % machen Frauen die Mehrheit der Erkrankte aus. Dabei zeigt sich besonders bei Mädchen und Frauen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Es wird angenommen, dass eine von fünf Frauen im Laufe ihres Lebens eine Episode gestörten Essverhaltens zeigt. Jedoch entwickelt nur circa 1 % eine Anorexie oder Bulimie.

Aufgrund der niedrigen Fallzahlen wurden die Erkrankungen bei Männern lange Zeit vernachlässigt. Bessere Aufklärung und ein gesteigertes Krankheitsbewusstsein führen jedoch dazu, dass beide Erkrankungen in den letzten Jahren häufiger bei ihnen diagnostiziert werden. Die Dunkelziffer scheint jedoch weiterhin hoch zu bleiben. Bulimie und Anorexie haben vielfältige psychosoziale Ursachen. Eine wichtige Bedeutung kommt jedoch Rollenvorbildern und dem aktuellen Schönheitsideal zu. Bereits im Kindesalter suggerieren viele Puppen und Spielfiguren ein gänzlich unphysiologisches Körperschema. Ebenso vermitteln die Medien mit der Darstellung sehr schlanker und häufig retouchierter Körper ein falsches Bild.

In den letzten Jahren befasst sich auch die Politik zunehmend mit der Thematik. Nach Israel, Italien und Spanien verabschiedete im Jahr 2015 das französische Parlament ein Gesetz zum Schutz von Models. In diesem Jahr wurde es weiter verschärft. Künftig müssen sie ein ärztliches Attest vorweisen, das körperliche Gesundheit attestiert und besonderen Wert auf den Body Mass Index (BMI) legt. Verstöße seitens der Arbeitgeber werden mit Haft- und hohen Geldstrafen geahndet. Zusätzlich müssen ab dem 1. Oktober 2017 digital bearbeitete Fotos von Menschen entsprechend gekennzeichnet werden. Zwar wird die Einführung der Gesundheitsatteste allgemein positiv aufgefasst, jedoch wird der Body Mass Index (BMI) als wichtiges Kriterium zunehmend kritisiert. Der BMI berücksichtigt nur die Größe und das Körpergewicht und kann den tatsächlichen Ernährungszustand häufig nicht abbilden. Dies gilt besonders für sehr große und kleine sowie körperlich trainierte Personen. 

Des Weiteren lässt sich das Gewicht beispielsweise durch große Trinkmengen kurzfristig beeinflussen und so höhere BMI-Werte erzielen. Eine genauere und aussagekräftigere Methode stellt die Messung der Körperzusammensetzung mittels Bioimpedanzanalyse dar. Geräte wie der seca mBCA messen den Anteil des Fett- und Muskelgewebes sowie des Körperwassers und liefern präzise Daten über den tatsächlichen Ernährungszustand. Dem Beispiel Frankreichs folgend, werden ähnliche Gesetze aktuell in einer Reihe weiterer Länder diskutiert. Auch wenn die Umsetzung bisher nicht optimal ist, stellt die gesetzliche Regulierung jedoch einen wichtigen Schritt in der Prävention von Anorexia nervosa und Bulimie dar.

Bild 1 © “VadimGuzhva” / Fotolia.com

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