Kinder, schlaft euch schlank!

- In den vergangenen Dekaden ist ein besorgniserregender Trend zu beobachten – weltweit werden Kinder immer dicker. In den USA und der Europäischen Union sind heute bereits zwischen 20 und mehr als 30 % der Kinder übergewichtig oder adipös. Auch in anderen Regionen der Welt nehmen Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen stetig zu. Übermäßiges Gewicht in jungen Jahren hat weitreichende gesundheitliche Folgen. Es erhöht das Risiko für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen, soziale Stigmatisierung und psychische Störungen. Zu den Hauptursachen zählen neben einer genetischen Prädisposition vor allem Fehlernährung, ein bewegungsarmer Lebensstil und das sozioökonomische Umfeld.

Forscher identifizierten in den letzten Jahren die Schlafdauer als weiteren möglichen Einflussfaktor.
Eine im Jahr 2017 im Journal of Paediatrics and Child Health veröffentlichte Übersichtsarbeit bestätigte, was Diätratgeber bereits seit Jahren propagieren. Wenig Schlaf beeinflusst demnach das Essverhalten und erhöht das Risiko für Übergewicht bei Kindern. Entsprechend nehmen mit steigender Schlafdauer die aufgenommene Kalorienmenge und das Gewicht ab. Eine mögliche Ursache könnte in der Beeinflussung des Energiestoffwechsels sowie des Hunger- und Sättigungsgefühls durch die beiden Hormone Leptin und Ghrelin liegen. Leptin wird von den Zellen des weißen Fettgewebes produziert und vermittelt Sättigung und steigert den Energieumsatz. Das vor allem im Magen-Darm-Trakt hergestellte Ghrelin wirkt als Gegenspieler des Leptins. Es vermittelt Hunger und senkt den Energieverbrauch. Schlaf wirkt sich auf beide Hormone entgegengesetzt aus. Während die Leptinkonzentration steigt, sinkt der Ghrelinspiegel. Über diese Mechanismen scheint eine Verbindung zwischen Schlaf und Körpergewicht sehr wahrscheinlich. Neben einem negativen Effekt auf das Gewicht kann Schlafmangel bei Kindern auch zu Verhaltensauffälligkeiten und Lernproblemen führen.

Folglich stellt sich die Frage, wie viel Schlaf notwendig und gesund ist. Der individuelle Bedarf kann sich stark unterscheiden und nimmt im Laufe des Lebens ab. Als Orientierungshilfe gibt die US-amerikanische National Sleep Association für alle Altersgruppen Empfehlungen ab. Für Schulkinder nennt sie beispielsweise neun bis elf und Jugendliche acht bis zehn Stunden. Schlafmangel stellt eine der möglichen Ursache für Übergewicht bei Kindern dar. Häufig ist es aber das Ergebnis vieler Faktoren. Aufgrund der negativen gesundheitlichen Folgen darf es nicht bagatellisiert werden. Gewichtskontrollen sollten daher bereits im Säuglingsalter begonnen und bis zum Ende der Pubertät regelmäßig zu Hause und bei jedem Arztbesuch erfolgen. Gewichtsabweichungen können so rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Erfreulicherweise zeigen besonders bei Kindern präventive und frühzeitige therapeutische Maßnahmen eine hohe Effektivität und können Übergewicht im Erwachsenenalter vorbeugen.

Bild 1  © “photophonie” / Fotolia.com

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