Das Krankenhaus der Zukunft

- Die moderne Medizin ist ohne den Einsatz technischer Hilfsmittel unvorstellbar geworden. Der Prozess der zunehmenden Technisierung nahm bereits in den 1960er Jahren seinen Ursprung. Besonders in den USA setzte man frühzeitig auf den Einsatz technischer Neuerungen wie elektrischer Betten oder automatisierter Röntgenfilmentwickungsgeräte sowie Labordiagnostik im Klinikalltag. In den folgenden Dekaden spiegelte sich der technische Fortschritt auch stets in der Medizin wider. So gehören heutzutage Computer, digitale bildgebende und automatische Analyseverfahren sowie Robotersysteme vielerorts zum Standard.

Während die „digitale Revolution“ in den letzten Jahren große Bereiche der Wirtschaft und des alltäglichen Lebens verändert hat, trafen internet- und softwarebasierte Lösungen in der Medizin zunächst auf Bedenken und Skepsis. Aktuell zeigt sich jedoch ein Umdenken. Begriffe wie „digital health“ und „Medizin 2.0“ werden vielerorts diskutiert und finden öffentlich breite Verwendung. Einige Stimmen postulieren sogar, dass der Fortschritt durch die Digitalisierung auf eine Ebene mit der Entwicklung der Antibiotika gesetzt werden kann. Einen Blick in die nahe Zukunft erlaubt das dänische Gesundheitssystem. Trotz strikter Datenschutzrichtlinien ist dort seit einigen Jahren eine elektronische Patientenakte erfolgreich im Einsatz. Ebenso gehören telemedizinische Ansätze zur Regelversorgung. Bis 2020 soll die Gesundheitsversorgung noch weiter umstrukturiert und vor allem innovativer und digitaler werden.

Ein Pilotprojekt stellt der Erweiterungsbau der Universitätsklinik in Aarhus dar. Bereits in der Planungsphase wurde ein besonderer Fokus auf den Einsatz vernetzter und datenbankbasierter Technologien gesetzt. Die Planer erhoffen sich dadurch eine Optimierung der krankenhausinternen Prozesse, eine bessere Ressourcennutzung und Kosteneffektivitätssteigerung. Zudem profitieren die Angestellten und in besonderem Maße auch die Patienten von der Verbesserung und Beschleunigung vieler Vorgänge.

Zu den Kernsystemen gehört ein krankenhausinternes Tracking, das die Ortung von Personen und Geräten ermöglicht. Im Falle eines Notfalls kann so innerhalb kürzester Zeit der nächste verfügbare Arzt alarmiert werden. Ebenso können Patienten lokalisiert und ihr Verbleib zweifelsfrei geklärt werden. Dank der Geräteortung werden unnötige Warte- und Leerlaufzeiten reduziert. Das System ermöglicht zudem die Anforderung eines Gerätes zu einem bestimmten Zeitpunkt und Ort und verbessert auf diese Weise die Planbarkeit von Untersuchungen und Eingriffen. Verzögerungen durch fehlende Dokumente gehören ebenfalls der Vergangenheit an, da sie digital gespeichert und jederzeit abrufbar sind. Darüber hinaus greift das hausinterne Bettenmanagementsystem auf die Ortsdaten zurück. Freie Betten können so schnell lokalisiert und weitere Prozesse wie Wartung und Desinfektion automatisiert und beschleunigt werden. Die effektivere Belegung der Krankenhausbetten trägt in hohem Maße zur Steigerung der Kosteneffektivität der Klinik bei ohne sich negativ auf die Patientenversorgung auszuwirken.

Eine herausragende Stellung nimmt die Klinik ebenfalls im Bereich der Telemedizin ein. Aktuell läuft ein entsprechendes Projekt mit Patienten, die an rheumatoider Arthritis erkrankt sind. Dank des telemedizinischen Ansatzes kann die Frequenz der Krankenhausbesuche reduziert werden. Sie müssen nicht mehr in festen Zeitabständen zu Verlaufsuntersuchungen in die Klinik. Stattdessen füllen sie zu Hause regelmäßig einen Fragebogen aus, der an die Klinik übermittelt wird. Anhand dieser Daten erfolgt die Einbestellung nur, wenn eine Notwendigkeit besteht. Die Digitalisierung birgt ein enormes Potenzial die Patientenversorgung in naher Zukunft durch Optimierung und Individualisierung zu revolutionieren sowie die Behandlungskosten zu senken. Auch, wenn die Umsetzung der genannten Beispiele nicht in allen Ländern in vollem Umfang möglich ist, stellt der dänische Ansatz ein Vorbild und wertvolle Erfahrungsquelle für viele weitere Länder dar.

Image 1  © “chomobosan” / Fotolia.com

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